ACHTUNG: Auch wir lernen nie aus: Bitte beachtet die zwischenzeitlich in den Kommentaren gemachten Einschränkungen!
In der letzten Woche haben wir uns mit dem einschlägigen Gutschein-Portal befasst, dass uns seit geraumer Zeit überall im Netz begegnet. GROUPON. Wie ihr wisst, nehmen wir das dort gepflegte Geschäftsmodell nicht besonders jubelnd auf.
Und weil wir das nicht ohne Grund tun, hört ihr diese Woche ein paar Beispiele, wie solche Deals für Anbieter aus unserem Umfeld abgelaufen sind. Aber ihr wäret in der falschen Sendung, wenn wir euch nicht auch eine sinnvolle Alternative vorstellen würden. Das seit Jahren bekannte Bewertungsportale Qype startete ebenfalls vor einiger Zeit mit einem Gutscheinangebot für Anbieter bzw. werdende Kunden. Und wir finden die Herangehensweise, die man sich dort überlegt hat, durchaus interessant und erwähnenswert.
Also: Noch immer ist an der Auslobung von Gutscheinen überhaupt nichts Schlechtes, höchstens vielleicht am Anbieter, mit dem man arbeitet…
…diese Woche bei GuerrillaFM!
wo ist denn die sendung?
OK, habs gerade gesehen… Bin wohl während eures FTPs auf die Seite aufgeschlagen.
Danke für den informativen Beitrag über die Realität hinter Groupon. Bubble Tea habe ich schon vor 10 Jahren in Taiwan probiert 😉 hat mir nicht geschmeckt, aber nett zu erfahren, dass dieser Tee nun auch in DE angekommen ist.
Informativer Beitrag, aber zumindest in einem wichtigen Punkt muss ich widersprechen. Wir haben aufgrund Eurer Empfehlung unsere Gespräche mit Groupon überdacht und sofort bei Qype angefragt. Uns gegenüber wurde das folgendermassen kommuniziert. Der gewährte Rabatt darf nicht kleiner 50% sein. Davon bekommt Qype „nur“ 35%, zahlt aber von den Verkauften auch nur 70% aus, den Rest u.U. nach Ablauf der Laufzeit (6 Mon) und nach Nachweis dass deutlich mehr als 70% der Gutscheine eingelöst wurden. Das Angebot ist also leider nur marginal besser und löst keineswegs das eigentliche und von Euch so schön herausgearbeitete Problem: Wie kann ich seriös 50% geben, jemanden darüber hinaus kräftig (50% oder 35% liegen da nicht weit genug auseinander) mitverdienen lassen und dabei nicht meine bisherigen Kunden verprellen, wenn mein Geschäft kein Teppichhandel ist 😉
Lieber Dirk,
leider war Qype nicht zu einer Stellungnahme zu bewegen, E-Mails blieben komplett unbeantwortet und damit der entsprechende Endruck. Nachdem ich das ein bisschen aufmerksamer verfolgt habe, kann ich bestätigen, dass die de-facto-Rabatte auch hier 50 Prozent nicht unterschreiten. Damit ist „Qype Deals“ zwar besser als ein „Trabbi“ (GROUPON), aber eben auch nur ein Wartburg und unser Rat damit hiermit ZURÜCKGEZOGEN.
Gerade jetzt zur Weihnachtszeit zeigt GROUPON mehr denn je das wahre Gesicht. So wurden erst heute (06.12.2011) LENOVO-Notebooks für € 222 angeboten, die man in der Regel für € 219 bekommt. Man entblödet sich nicht, den Kunden 85% Rabatt vorzugaukeln. Es ist ja nicht so, dass jemand merkt: „Aha, das ist ja Quatsch, das kann ja gar nicht sein, das Angebot ist nichts für mich“, sondern „Wie dreist will man mich eigentlich hier noch bescheißen?“. Schon beeindruckend, wie schnell man ein Image kaputt machen kann…
Nun – meine Meinung – wird folgendes passieren:
1. Es kommen immer mehr Angebote, die die Kunden durch blanken Verstand als Nepp enttarnen.
2. Einige werden durch praktische Erfahrungen den Nepp auch hautnah erleben. Das spricht sich rum!
3. Die „Unvorteilhaftigkeit“ dieser Angebote wird m.E. von der menschlichen Psyche (dort, wo eine vorhanden ist) auf das Ganze Angebot projiziert. Es wird nicht heißen: „Der Händler hat mich geneppt“, sondern „Der Gutscheinverkäufer hat mich behumst!“. Das Abfärben der Anbieter auf den Gutscheinprovider wird seitens der Portale honeckerhaft geleugnet wie der Untergang des Sozialismus.
4. Durch das Bestehen auf kaufmännisch unvertretbare Rabatte wird sich diese Lage nicht bessern. Die Gutscheinanbieter zwingen die anbietenden Unternehmen (nicht direkt, sondern de facto) zu a) Lüge oder b) Nepp. Wir lernen: Wer da mitmacht, kann schwer ernst genommen werden. „Deine Mudda verkauft Gutscheine im Internet!“, auch nicht schlecht…
5. Das wird „common knowledge“ und die großen Player (und deren bisher bekannte Nachahmer) haben eine gute Geschäftsidee, die allen (Anbietern, Portalen, Verbrauchern) einen Nutzen hätten stiften können durch Gier ein Ende gesetzt.
In der Kammer „Durch Gier und Unvernunft ruinierte Ideen“, wo die „Stromspartarife mit Vorkasse“, „Powershopping“ oder „Media Markt ist unschlagbar preiswert, ehrlich!“ und „Call-in-TV: Das Mitmach-Fernsehen!“ liegen ist noch genug Platz für eine Modeerscheinung, mit der man die Menschen Ende 2013 im Jahresrückblick zum Schmunzeln bringen kann…
Schade eigentlich,
Dein AnDee!
Ich kann leider über keine Erfahrungen mit Groupon berichten 😉 fand den Podcast aber sehr interessant.
Herzliche Grüße
…naja, es ist ja auch möglich, dass das was Gutes ist. So wie „keine Ahnung, wie weh ein Pitbull-Biss tut“… 😉
AnDee!