„Kaputtjehn?
Kaputtjehn is ditt allereinfachste!“
– aus „Linie 1“
„Wie kann ich mehr Zeit gewinnen, um meine ganzen Dinge zu erledigen“? Okay, eine triviale Frage vom Range „Wie lerne ich fliegen?“ oder „Wie baue ich Muskeln mit einer Kartoffelchipsdiät auf“? Es scheint, als gäbe es keine Antwort, die weiterhilft.
Die Älteren erinnern sich noch: Als in den 80ern die Computer kamen, kam auch das Versprechen: „Jetzt geht alles einfacher schneller und wird massig Arbeit (und Arbeitsplätze) sparen. Die Maschinen werden uns so viel Effizienzgewinn verschaffen, dass wir eigentlich nur noch 4 Stunden am Tag arbeiten müssen.“ Das nannte man Rationalisierungsgewinn.
Schwer erträglicher Blödsinn.
Wir schaffen immer mehr, aber es kommt auch immer mehr, das zu schaffen ist. Jeder Freiberufler, der fröhlich trällert „Ich bin selbständig, ich habe endlich keinen Chef mehr“, stellt ein Jahr später fest: „Stimmt, ich habe jetzt 40 Chefs…“. Es ist zu leicht, Druck aufzubauen.
Wenn man abends mit Freunden zusammensitzt, wenn man samstags ausschläft, wenn man mal früher Schluss macht oder vor der Glotze sitzt: Immer kann man sagen „Eigentlich wäre es besser, wenn ich jetzt noch…“.
Gibt es einen Weg, dass nicht jede Minute zu sich in Konkurrenz steht? Mal hören, was die Guerrillas dazu sagen…
…diese Woche bei GuerrillaFM!
Hey Ihr beiden! Ein frohes neues Jahr!
Schöne Folge, voller nachvollziehbarer „Verzweiflung“. Auch der Reader zur Sendung ist gelungen 🙂
Im Herbst lief bei DRadio Wissen eine ganz gute Sendung (http://www.wasmitmedien.de/2011/09/22/dradio-wissen-online-talk-am-samstag-11-uhr-schafft-die-e-mails-ab-fur-mehr-produktivitat-im-netz/), die das Thema auch anreißt. Da wurde auch auf Zero inbox u.ä. hingewiesen, es gibt viele gute Konzepte (Tony kennt sicher das meiste, wenn er schon 25 Jahre den Kram betrachtet), siehe Shownotes der Ergänzungssendung: http://www.wasmitmedien.de/2011/09/22/dradio-wissen-online-talk-am-samstag-11-uhr-schafft-die-e-mails-ab-fur-mehr-produktivitat-im-netz/.
Ein paar gute Tipps kann man dort herausziehen:
– Zeitschlitze für Medien wie E-Mail, IM, Twitter definieren, sonst ausschalten.
– Workflows optimieren (Adressbuch pflegen, E-Mail-Filter einmal richtig einstellen und öfter nachkorrigieren)
– Rauschen abstellen: Statusnachrichten etc. von Facebook und Co abstellen oder mindestens automatisch filtern/einsortieren
– Kommunikation optimieren: Bspw. Gute Betreffzeile, möglicherweise mit Flags wie [k.w.T] [nicht dringend] – super dazu: http://sethgodin.typepad.com/seths_blog/2011/06/email-checklist-maybe-this-time-itll-work.html , Sascha Lobos E-Mail-Vermeidungsstrategien…, „echte“ Kommunikation führen
– Sich nicht zum Sklaven des Geräts machen.
– Software bedienen lernen! : Shortcuts, Import/Exportfunktionen, Automatisierung, Vorlagen, Verschlagwortung
Gerade der letzte Punkt ist IMHO auch das Problem, weshalb das heile-Welt-Versprechen vom Leistungsgewinn durch Computer nicht eingetroffen ist: Die Leute werden unausgebildet vor komplexe Softwarepakete gesetzt, die sie bedienen sollen, in mühevoller Kleinarbeit werden in Office Probleme gelöst, für die Office nie gemacht wurde, Mitarbeiter können E-Mail-Clients nicht richtig bedienen oder haben nie auich nur über ein Konzept der digitalen Ablage von Dateien oder Nachrichten nachgedacht. In der Folge startet jede Nachfrage eine Suchorgie durch Outlook und diverse Festplattenordner. Usw. usf. Das kombiniert mit knappen Zeitressourcen ist tödlich für jede Arbeitseffizienz.
Meine 2 Cent, Liebe Grüße und weiter so, N.
PS: Kurze harte Kritik am Rande: Ich finde die Sendungen ohne Andi sehr angenehm. Ihr seid auch so ein gutes Podcast-Team.
Hallo Nico,
danke für den Kommentar. Aber alles kenne ich bei weitem nicht. Die meiste Zeit lerne ich Sachen irgendwann aus der Not, weil irgend etwas nicht so läuft, wie ich es gerne hätte. Und da Zeit ja die am meisten begrenzte Ressource ist, komme ich seit Beginn meines Berufslebens immer wieder darauf zurück. So wie auch im Moment gerade. Oder besser gesagt, im Jahresendspurt.
Danke auch für die tollen Links – auch wenn ich Email trotz aller Probleme nicht abschaffen will. Aber vielleicht wären 2 cent pro Email eine tolle Idee, dann würde der Spam teilweise sich nicht mehr rechnen …
Beste Grüße senden die Guerrillas für das ganze Team
Anthony
P.S.: Danke für den Hinweis – freuen uns, dass wir auch ohne Andi gehört werden 😉
Verzeihung, der erste Link war falsch. Vielleicht mögt Ihr das korrigieren: http://wissen.dradio.de/kommunikation-schafft-die-e-mails-ab.126.de.html?dram:article_id=12564
Die anderen Links waren aber auch interessant – anyhow – Danke!
Liebe Guerrillas,
die Informationsflut heutzutage ist wirklich extrem. Bei mir hat die Anzahl eingehender E-Mails auch überhand genommen. Wobei ich selbst dran Schuld bin. Viele Mails sind Newsletter die ich selbst bestellt habe. Oder automatisch generierte Mails, wenn es einen neuen Eintrag in Foren oder Auftrags-Plattformen gibt.
Die Sachen sind größtenteils interessant, aber ich werde jetzt trotzdem konsequent viele Quellen abbestellen, vor allen wenn Sie derzeit (!) nicht Prio 1 bei mir haben. Dabei stelle ich mir die Fragen:
1) Ist diese Mail derzeit relevant für mich? Wenn Nein:
2) Ist in den letzten vier Mails aus dieser Quelle mindestens eine dabei, die zu meinen aktuellen Prio 1 Themen gehört und von guter Qualität ist?
Wenn Nein, UNSUBSCRIBE. Ich hoffe, mich so von Ballast befreien zu können und bin gespannt auf die kommenden Folgen zu dieser Thematik.
Viele Grüße aus Mannheim,
Gerald
Hallo Gerald,
ja, das ist eine gute Strategie. Die andere ist, den Newsletter per Regel in einen Ordner zu sortieren und gleich per Regel auf gelesen setzen. Dann kann ich nach meiner eigenen Zeiteinteilung irgendwann die Newsletter in einem Rutsch scannen, ohne immer zu denken „Ach herje, da sind ja noch 148.713 ungelesene Emails offen“.
Danke für den Tipp und das GFM-Hören – Grüße sendet nach Mannheim für das ganze GFM-Team
Anthony
Hilfreich, danke!
Freue mich, wenn das auch für Dich noch was Neues beinhaltet!
Grüße sendet
Tony